Rydell müssten eigentlich aus Richmond, VA kommen. Zumindest klingen sie danach – selbst wenn sie natürlich eigentlich aus England stammen. Hier treffen verspielte Indie-Gitarren auf mittelschnelle, emotionale und leicht vertrackte Punksongs, die Zusammenhalt finden in der knackigen Rhythmusgruppe und getragen werden vom typisch rauen, kaputt klingenden Sänger. Das Ganze ist zackig arrangiert und weiß in einigen Momenten sehr zu gefallen. “Darkness Before Home” und “Born Witness” zum Beispiel sind Songs, die durch den Gegensatz von schönen Gitarren und Krächzstimme durchaus auch auf älteren Hot Water Music-Platten Sinn gemacht hätten. Im Verlauf der Platte gibt es weitere Highlights (das ruhigere “Analysis Of The Evidence”, bei dem Fugazi um die Ecke schauen), aber auch einige nicht ganz so gelungene Songs. Trotzdem kann man sich die Platte gut am Stück geben und kommt vielleicht nur ganz zum Schluss ins Stocken, denn die gut gemeinte “Boys Of Summer”-Coverversion krankt einfach daran, dass erstens die originale Gesangsmelodie bei der Intonation von Sänger Miles Booker flöten geht und der Song zweitens gerade erst in einer ziemlich guten Version von den Ataris dargeboten wurde. Trotzdem gute Platte.
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Per Adura Ad Astra
VÖ: 30.04.2001