Das Leben bietet zuweilen Überraschungen, mit denen man fürwahr nicht gerechnet hätte. Ruby, alias Lesley Rankine, welche schon für den Gesang bei Silverfish und Pigface verantwortlich war, hat nun ihr erstes Solo-Album auf die Beine gestellt. Das ist insofern überraschend, als Miss Rankine nach ihrem zweifachen Ausstieg verlauten ließ, sie wolle mit der Musik nichts mehr zu tun haben. Ein guter Freund namens Mark Walk konnte sie jedoch vom Gegenteil überzeugen und ohne größere Probleme in ein Studio in Seattle entführen. Dort wurde eine neue Lesley geboren. Inmitten düsterer Drum- und Noise-Samples bewegt sie sich in einem ungewohnten Songwriter-Gewand. Computer dominieren das Album, ohne unangenehm aufzufallen. Eingerahmt von filigranem Gitarrenspiel und recht speckig abgemixten Drums bilden die Samples die Brücke zwischen allen Instrumenten, während der Sound eine merkwürdige, aber hochinteressante Wandlung zu Soul und R&B nimmt. Die Texte aber bilden das Rückgrat dieser Veröffentlichung: Mal sinnlich resignierend, mal alles aus sich herauskotzend, aber immer mit dem warmen träumerischen Timbre einer Björk. Ein Album voller Widersprüche, phantastischen Bildern und außergewöhnlicher Musik.
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Short-Staffed At The Gene Pool
VÖ: 23.04.2001