Vier Waliser wandeln auf den ausgelatschten Pop-Punk-Pfaden und haben ihre besten Momente immer dann, wenn sie Abkürzungen querfeldein nehmen.
Kaum versucht sich eine Band an dem, was mittlerweile kurzerhand unter Pop-Punk verbucht wird, ist klar welcher Vergleich – wenn auch zumeist an den Haaren herbeigezogen – bemüht werden wird. Ruby Cruiser die walisische Antwort auf die Foo Fighters? Naja, das mag als Slogan ganz schmissig klingen, von der Qualität der Songs Dave Grohls ist das Material ihres Debüts zumeist aber noch ein ganzes Stück entfernt. Twelve Short Stories kombiniert viel Melodie mit Punkrock-Riffs und Singalong-Refrains. Dabei will man weniger neue Standards setzen, als schlicht und einfach Spaß machen, was erstens legitim ist und zweitens auch immer mal wieder recht gut funktioniert. That Fine Day Beth Found Life oder The School Senior… zeigen, dass Ruby Cruiser auch ohne Gitarrenwand im Rücken Mittel und Wege finden, sich zu vermitteln und mit Groove und Hooklines zu spielen verstehen. Die Produktion und manche ihrer Ideen klingen auch frisch genug, um als nette Unterhaltung durchgehen zu können, aber die Halbwertzeit netter Musik unterschreitet eben meist deutlich die Haltbarkeitsdauer eines Liters frischer Vollmilch.