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    Royseven
    You Say, We Say

    VÖ: 25.03.2011 | Label: Roadrunner/Warner
    Text:
    6 / 12
    Royseven - You Say, We Say

    Baby Kleptomanie. Zwischen Synthie-Pop und Disco-Rock räubern sich Royseven durch die jüngere Musikgeschichte – mit einem überraschenden Gänsehautmoment am Ende.

    Dabei kann man sich beim ersten Höreindruck eine gewisse Voreingenommenheit nicht verkneifen: Die Neue von Duran Duran? Polarkreis 18 auf irisch? Oder doch Morrissey auf Synthie? Es sind dann doch Royseven von der Grünen Insel, die ihre großen Vorbilder deutlich anklingen lassen. Der clubtaugliche Titelsong erinnert etwa arg an „Tainted Love“ (das Original, nicht die Manson-Version). „The Big Blue“ hat eins zu eins das gleiche Intro wie „Born Slippy“ von Underworld und wächst sich zu einer pathetischen Pianoballade aus, wie sie auch von Hurts stammen könnte. Alles also schon mal da gewesen. Bei „Dance“ ist der Name dann Programm, und spätestens ab „Every Line’s The Last One“ wird es richtig Disco. Das ist nettes Geplänkel, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Und dann kommt, kurz vor Schluss, die große Überraschung: „Walls“. Eindeutig der beste Song auf „You Say, We Say“. Und das trotz The Edge-Gedächtnisgitarrenriff (ca. „Where The Streets Have No Name“) – vielleicht ist ein U2-Tribut einfach das Minimum, wenn man als irische Band eine Platte herausbringt. Die Gänsehaut, die der Song erzeugt, ist jedenfalls hausgemacht – zumal man über die vorangegangenen zehn Lieder genug Zeit hatte, sich an die etwas blasse Stimme von Sänger Paul Walsh zu gewöhnen. Ins melancholisch-hymnische Soundgewand von „Walls“ gekleidet, schwingt sie sich dann aber doch zu großen, bedrückend schönen Worten auf: „This house is not a home, these walls were never warm.“ Beim Themenkreis Entfremdung und Einsamkeit finden Royseven also doch noch zu sich selbst. Spät, aber immerhin.

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