Bands wie Royal City kann man nicht schlecht finden, da sie in Töne fassen, was man gern immer könnte. Im Gras liegen fernab aller Touristen. Durch die Welt ziehen und die Gedanken schweifen lassen. Gegenden finden, in denen es schön ist, ohne Postkarte zu sein. Ein Gesang, der behutsam und unschuldig bleibt, ein Schlagzeug, das alles locker zusammenhält, stimmungsvoll und zart erzählende Gitarren und eine Mundharmonika in sehnsüchtigen Country-Folk-Pop-Perlen wie “Can’t You” oder “My Body Is Numbered”, die einfach so entwaffnend schön sind, das man dahin schmelzen muss. Denn die Stärke dieser Platte ist ihre Zweifellosigkeit. Hier spielt und zupft man die (Slide-)Gitarre, als sei eine Welt außerhalb dieser einst von Neil Young und vielen Vertretern der entrückten Stille zwischen Folk, Country und Indie vorbereiteten Sphäre nicht existent. Mal erdiger, mal wie in “0 Beauty” dem Halbschlaf-Sound der “Neuen Stille” nahe, mal melodisch bei R.E.M.s “Leave” klauend, klingt hier alles so vorsichtig, als könne man etwas zerstören, wenn man fester anpackt, und als gelte es, sich die Naivität zu bewahren, die dieser Musik die Intensität und den Charme gibt. Für 45 Minuten darf man in aller Leichtigkeit das Leben lieben.