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    Rowland S. Howard
    Pop Crimes

    VÖ: 28.05.2010 | Label: PIAS/Rough Trade
    Text: André Bosse
    7 / 12

    Hätte Rowland S. Howard die FDP gewählt?

    Man weiß es nicht, aber den Satz, dass sich Leistung lohnen muss, den hätte er gemocht. Sein Leben ist eine von diesen Rockmusiker-Geschichten, die man oft hört: Howards Gitarrenstil war prägend für eine ganze Generation von Indierockern, die in den späten 80ern alten Blues und traditionellen Rock’n’Roll in ihre Musik einfließen ließen. Howard spielte bis Anfang der 80er mit Nick Cave bei The Birthday Party. Nach Streitereien gründete Cave die Bad Seeds und wurde weltberühmt, während Howard mit Crime & The City Solution ähnlich gute Musik machte, aber keine Käufer fand. Irgendwann war Howard dann Teil einer Clique, die mit notorisch leerem Geldbeutel von Kneipe zu Kneipe zog, um ein wenig Geld zu verdienen, und dabei Musik spielte, die meilenweit über jedem Zeitgeist schwebte. Problem: Dieser Lebensstil ist nicht gesund und fordert seine Opfer.

    Nikki Sudden, mit dem er zusammenarbeitete, starb 2006. Howard am 30. Dezember 2009, Diagnose Leberversagen. Zu hören ist er auf unzähligen Alben anderer Künstler, sein Solowerk war dagegen wenig konsequent. Ein sehr morbides Album aus dem Jahr 1999, dazu ein paar Singles – und jetzt posthum Pop Crimes. Keine schludrige Platte aus dem Nachlass, sondern ein intensives, tiefgründiges Album mit brillant klingender Gitarre. Mal verdichtet sie die Räume, mal bricht sie aus – und immer ist sie präsenter als Howards dünne Stimme. Doch viel Hall hilft und macht ihn zu einem passablen Interpreten seiner Stücke, von denen „Shut Me Down“ das mit Abstand beste ist: eine Hymne an den Verlust, an ein Leben ohne die Person, die man liebt. Howard singt „I miss you so much“, dann hallt nur noch die Gitarre nach. Rest in peace.

    Artverwandte

    Nikki Sudden – „The Last Bandit“
    The Gun Club – „Lucky Jim“
    Crime & The City Solution – „Paradise Discotheque“