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    Rotoskop
    Meets: Dazerdoreal

    VÖ: 24.05.2004 | Label: Noise-O-Lution/Indigo
    Text: Patrick Großmann
    9 / 12

    Beinahe wäre das Zweitwerk von Aydo Abays TripHop-Nebengleis auf alle Ewigkeit im Schrank vermodert. Ein Essener Remix-Wizard zerrt es nun doch noch ans Tageslicht.

    Was war das für eine Überraschung als Dazerdoreal damals mit „Hard Disc To Hell“ debütierten! Nicht wenige erblickten in der eigenwilligen, zwischen purer Schönheit und Alpdruck-artiger Beklemmung oszillierenden Interpretation von TripHop die wahre Bestimmung des singenden Alternative-Zynikers. Doch kurz nach Fertigstellung des Nachfolgers „L’Autiste“ gingen bei Chapman-Stick-Maestro Michael Elzer und dem Blackmail-Gespann Mario Matthias/Aydo Abay die Lampen aus. Unter solcher Prämisse gerät der Release von Musik zum finanziellen Himmelfahrtskommando, auf das eine kleine Firma wie ‚Nois-O-Lution‘ lieber verzichtet. Dabei wäre es wohl auch geblieben – hätte nicht Labelkollege Rotoskop im Rahmen seines Remix-Projektes „Revolution: Lost“ die Bänder entdeckt und Blut geleckt. Resultat ist eine durchs Halbdunkel der Milchstraße schwebende, klaustrophobische Mischung aus dem Besten beider Dazer-Outputs. Höhepunkte: Das pluckernde „Amber“ („And everywhere I rush to see / there’s a monster by my side“), das einer Nachtfahrt mit dem Zug gleicht; vorbei an schlafenden, menschlichen Abgründen und Stille. Den zweiten Silberling des Doppels ziert die (neu abgemischte) Originalversion von „L’Autiste“, auf der sich zwischen einer Handvoll wahrer Paradestücke (etwa der in Melancholie schier badende Groover „Morphologic“ oder die bedrohliche Zeitlupen-Abfahrt „Try To Save Your Song“) leider auch eine Reihe bestenfalls durchschnittlicher Tracks finden. Tipp: Aus beidem einen eigenen Mix basteln! Stoisch, atmosphärisch, von kristalliner Eiseskälte.

    weitere Platten

    Revolution: Lost

    VÖ: 24.02.2003