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    Rotor Slow Rotor Fast

    VÖ: 01.01.1900 | Label: Tug Rec/TIS
    | Erschienen in: VISIONS Nr. 67
    7 / 12

    Wie originell: „Group with electro guitars” trompetet es höchst aussagekräftig vom Cover des Gaffers-Erstlings. Doch halt, keine prejudikative Hast! Das durch Sessions mit Soul Clack und den Shivas geübte Trio aus Nürnberg hat sich auf larmoyant hingeworfene Noise-Brocken spezialisiert, die beständig zwischen schrammelig-fragil und kaputt-krachig oszillieren, dem Fragment stets näher als der geschlossenen Songform, und stilistisch nie klar zu fassen. Lo-Fi, könnte man mit Verweis auf Dinosaur Jr. oder Sonic Youth behaupten – und läge damit nicht völlig im Unkraut. Die Basis bilden auch hier Drums, Baß, Klampfe sowie männlicher und/oder weiblicher Gesang in englisch (leider teils mit Akzent); drüber und drunter aber sägt, samplet, quiekt und störgeräuscht es ganz erheblich. Uneingeschränkt gut sind für mich die eher poppigen Songs, bei denen der Einsatz der Effekt- und Geräuschkulisse nicht zum Selbstzweck verkommt, wie etwa bei „Court And Spark” mit seinen relaxten Baß-Harmonien und cool schlunzigem Schlagzeug, oder dem trippigen, auf einem repetitiven Loop fußenden „So Excited”. Indem sie manchmal in Beliebigkeit überzugehen droht, wird allerdings gerade die zum Programm erhobene Vielseitigkeit zum Manko dieser ansonsten recht interessanten Produktion. Noch etwas zu unschlüssig, oder, für die Fußballer unter uns: ein wenig zu zaghaft im Abschuß.