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    Rose Windows
    The Sun Dogs

    VÖ: 28.06.2013 | Label: Sub Pop/Cargo
    Text:
    Rose Windows - The Sun Dogs

    Sieben Happy Hippies mit Grünzeug im Haar, die auf offiziellen Bandfotos sonderbare Erdlöcher beschwören: Rose Windows wirken wie eine obskure Natursekte, aber sie haben mit ihrem Debüt nicht nur das Album ihrer eigenen Träume aufgenommen, wie in den Credits zu lesen ist.

    Die Prognose nämlich lautet: „The Sun Dogs“ wird ungefähr allen den Sommer retten, die immer noch nicht verkraftet haben, dass aus den einstigen Folk-Elfen Sleepy Sun eine ungenierte Testosteronrockband geworden ist, seit die Jungs Rachel Fannan rausgeekelt haben. Müssen eben andere ran, um den Folk mit der Kraft beider Geschlechter auf extra entrückte Weise durchzudeklinieren und so von der Gänseblümchenwiese auf die Indieclub-Bühnen der Welt zu bringen. Das Großkollektiv um Chefsongwriter Chris Cheveyo und die angenehm androgyn klingende Sängerin Rabia Shabeen Qazi gibt sich dazu alle Zeit der Welt: Drei Intros (über zwei Tracks) braucht „The Sun Dogs“, bis die Instrumentalisten von Rose Windows erstmals Luft holen und Qazi die Festspiele für eröffnet erklären lassen. Bis dahin hat ihre Band die Sound-Parameter bereits grob abgesteckt: Die Platte pendelt zwischen Fleet-Foxes-Folk, Black-Mountain-Psychedelia und einer farbenprächtigen Sprache, die am ehesten mit der von Cloud Control zu vergleichen ist. Rose Windows selbst sehen sich eher als Erbverwalter von Black Sabbath, The Doors und The Band in einem, was immerhin für eine anständige Musiksozialisierung und kein zu kurz gekommenes Selbstbewusstsein spricht – dabei aber außer acht lässt, dass sich das exotische Element von Songs wie „Native Dreams“ oder „Season Of Serpents“ vom Nahen bis zum Fernen Osten speist, wenn sich mal wieder eine orientalische Flötenmelodie unter Gitarre, Bass, Schlagzeug und Hammondorgel mischt. An Ambition mangelt es dem esoterisch angehauchten Kult aus Seattle in jedem Fall nicht: Rose Windows breiten ihre mystischen Texte in oft epischer Länge aus; im Schnitt findet kein Song unter fünf Minuten ins Ziel. So ganz kann Chris Cheveyo eben doch nicht aus seiner Haut, der vor Rose Windows mehrere Postrock-Projekte unterhielt und eine gewisse Uferlosigkeit mit in seine neue Musik gerettet hat. Herausragende Ausnahme: Der Instant-Hit „Heavenly Days“, der die Verwunschenheit und Aufbrauchstimmung schnörkellos auf den Punkt bringt, die auch den Rest der Platte durchzieht, bis hin zur drastisch entschleunigten Schlussnummer „The Sun Gods II: Coda“. „This could be our childhood dreams/ Or what has lately seamed/ The end of all sweet pleasantry, you chose which.“ So können sie von hier aus gerne weitermachen.

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