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    Ronny Tour
    Ronny Tour

    VÖ: 12.11.2010 | Label: Haute Areal/Cargo
    Text: Britta Helm
    5 / 12

    Ein Name wie eine deutsche Spaßpunkcombo, spärliches Gitarrenzupfen und Reime zum Weitergehen.

    Ronny Tour aus Liverpool heißt wohl einfach so, der Rest aber liegt daran, dass er sich für einen Rapper hält und seine Songs direkt in den Laptop freestylt. Fürs erste Album hat Johannes Stankowski von Werle & Stankowski immerhin alles noch mal neu mit ihm aufgenommen, aber anscheinend nicht mehr viel daran herumgedacht, denn Ronny Tour klingt durchweg so unfertig wie ein Welpe ohne Haare. Keine Spur von Punchlines, die Reime spielen in Bodennähe und haben nur sehr vagen Inhalt. „Well, a second look/ Was all it took/ For you to steal my heart/ And my whole world shook/ As she tore my book/ And pulled my pages apart.“

    Stimmlich hält sich da schon wieder einer für Bob Dylan und den gelegentlichen schiefen Ton für ein Zeichen von Coolness. Tour eiert sich durch sein (oder irgendein) Liebesleben, wird nur deutlich, wenn es mit dem Kopf zwischen die Beine geht, und tut sich durchweg irgendwie leid. Die Gitarre war, wie man so sagt, beim Aufnehmen mit im Raum, für ein bisschen Zusatzinstrumentierung hat Kollege Stankowski gesorgt, aber warum und wie und zu welchem Anlass man das auf Platte braucht, verrät keiner. Versuchen wir’s: Hätte man sich beispielsweise versehentlich ins High School Musical gebeamt, könnte man Zac und Vanessa damit eventuell schubsen. Oder falls es stimmt, dass sich zum nächsten runden Jahrtausend tatsächlich alle Dylan-CDs von selbst in Staub auflösen. Ronny Tour wäre nicht der furchtbarste Ersatz. Nur das alberne Foto vom Adidas-Schuh sollte er bis dahin aus dem Innen-Artwork nehmen. Den trägt jetzt aber wirklich jeder.