Rodriguez
Cedar Rapids

Wer in sein MySpace-Profil schreibt: „loud, fast & dirty“, macht sich heute in 95 Prozent aller Fälle lächerlich, wird vom anlaufenden Player als egal entlarvt, und hinterher möchte man dem „Profilaufrufe“-Counter am liebsten den eigenen Besuch wieder abziehen. Nicht so hier (Klagenfurt/Österreich) – Rodriguez kommen mit ihrer Beschreibung so glatt durch, dass man sich innerlich sagt: „Na! Passt doch wirklich mal.“ Was braucht man denn als tolle Garagerock-Band? Diese nicht zu bremsende, alles umstürmende, dabei aber tighte Spielweise; einen bloß nicht zu fetten Sound; Taubmach-Becken; die richtigen Rock’n’Roll-Leads an der (Kaputt-)Gitarre. „Cedar Rapids“ hat all das. Und wer die Nase vom Punk’n’Roll die vergangenen Jahre über zu Recht voll hatte, darf hier erste Freudentränchen auf die ollen Chuck’s weinen: Die Garage ist zurück. Das haben wir bei genau dieser Band und ihrer Ten-Inch „Black Finger Tips“ schon angemerkt, und jetzt sagen wir es erneut. „Real Position“ wollen die New Bomb Turks gerade nicht schreiben, die Hives kriegen es nicht mehr hin, also tun es halt Rodriguez. So unpeinlich, so echt und zackig, so alt eigentlich aber doch frisch, so alles in allem super und ganz sicher 9 Punkte.