Louisville, Kentucky. Sterbenslangweilig-provinzielle Herkunftsstadt von Slint, Palace Brothers und King Kong. Alle Welt ist verrückt danach. Redet vom Louisville-Sound, die musikgewordene Abgeschiedenheits-Kleinstadt-Tristesse ohne Perspektive, aber mit gelegentlichen Ausbruchsversuchen oder Lethargieanfällen. Rodan wissen um den Ruf ihres Städtchens und geben dem Hörer im fast siebenminütigen Instrumentalintro genau das, was er erwartet. Doch danach ist aus mit gut. Es wird aufgeräumt mit Hörererwartungen, mit vereinheitlichendem Stadtsound, mit Wut im Bauch. Laut wird das dann. Aggressiv auch. So richtig mit Rätätätätä-Gitarren. Und doch gibt’s immer wieder Slint-Fitzel, diese altbekannten Flageolett-Töne aus der Gitarre, Abbremsungen, gottgegebene Dynamiken. Hochinteressant, sowas. Abgrenzung und Unterordung gleichzeitig. Tolle Platte, die fragen läßt: Braucht’s denn überhaupt noch eine Slint-Reunion?
4,5/5 Carsten la Tendresse
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