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    Riverhead
    Cancer

    VÖ: 28.04.2023 | Label: Sounds Of Subterrania
    Text: | Erschienen in: VISIONS Nr. 362
    7 / 12
    Riverhead - Cancer

    Auf „Cancer“ regiert die Direktheit. Riverhead brauchen für die zehn Songs zwischen Punkrock und (Post-)Hardcore keine 30 Minuten, und der Titel der Platte ist nicht etwa metaphorisch zu verstehen, sondern spielt auf die Krebserkrankung von Sänger Jacob Bredahl an.

    Inhaltlich geht es auf dem zweiten Album von Riverhead daher um Leben, Tod und ums Überleben, was auch die Musik widerspiegelt. Wut, Angst, Verletzlichkeit und Verzweiflung brechen sich in den kurzen, schnörkellosen Songs bahn, die melodiös, aber spröde sind und ganz wesentlich von Gegensätzen leben.

    So etwa der explosive Opener „Time“, der sowohl musikalisch wie textlich einer Kampfansage gleicht. „Tik Tok, time’s running out/ Don’t waste my time“, brüllt Bredahl zu klassischem Hochgeschwindigkeits-Punkrock-Riffing, was vor allem deshalb Wirkung entfaltet, weil Pausen, Laut-Leise-Dynamik und Tempowechsel Spannung ins Spiel bringen. Wirkliche Verschnaufpausen gönnt sich das Quartett aber nur in zwei Stücken: in „Numb To The World“, bei dem Bredahl seine Shouts zu Beginn gegen sonoren, fast Nick Cave-artigen Gesang eintauscht, sowie beim Akustiksong „0806“, der Verletzlichkeit transportiert, ohne sentimental zu sein.

    Diese Ehrlichkeit und das ungekünstelte Songwriting sind die großen Stärken von „Cancer“. Dass Riverhead aber nicht mehr als ein grundsolides Rockalbum vorlegen, liegt allein an den rar gesäten Höhepunkten, was man den Dänen aufgrund des Gesamtniveaus jedoch gerne nachsieht.

    Das steckt drin: Defeater, Fucked Up, Gallows