River City Rebels
No Good, No Time, No Pride

Im amerikanischen Burlington scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Die Songs der River City Rebels tragen Namen wie „Johnny AKA“ und „Rotten Brain“ und ein Bandmitglied eine dieser Frisuren, mit der man durch keine Tür kommt. Keine 21 Jahre sind die Rebellen im Durchschnitt alt – und sollten vielleicht mal einen Blick auf den Kalender werfen. Oder sollte ihnen mal jemand sagen, dass 1977 nun doch schon eine ganzes Weilchen zurück liegt. Aber sei’s drum: Auch im dritten Anlauf hauen die Jungs ohne Rücksicht auf Verluste und Trends auf die Pauke, dreschen Phrasen wie „Fuck your U.S. pride!“ und fühlen sich wie vor einem Vierteljahrhundert. Genau zwei Unterschiede fallen aber doch noch gegenüber Pistols und Konsorten auf: Ein Trompeter und ein Saxophonist nämlich verleihen den durch und durch antiquierten Songs den nötigen Drive für die Neuzeit. Und am Ende läuft bei Songs wie „Aborted“ oder „No Time“ der Schweiß tatsächlich schneller die Stirn herunter als das Dosenbier die Kehle.