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    Ricochets
    The Ghost Of Our Love

    VÖ: 11.08.2003 | Label: White Jazz/Soulfood
    Text: Kai Winn
    8 / 12

    Norwegen und dann ‚Schweinerock, nein danke‘? wie passt das zusammen? Eines vorweg: Mit 98% ihrer Labelkollegen haben die Ricochets wenig gemein.

    Eric Burdon, die Rolling Stones, hippiesk-andächtige Choräle im Stile von Simon & Garfunkel und viele andere 60er-Kapellen. Oder moderner: domestizierte Flaming Sideburns, aber auch Rock-Ohrwürmer à la New Model Army, die Knarzigkeit von Tito & Tarantula und eine an Horror-B-Movies erinnernde Orgel – all das lässt sich auf dem zweiten Album der Ricochets ausmachen. In der Tat haftet den zehn Stücken etwas Geisterhaftes oder Gespenstisches an. Zitate der Rockgeschichte schweben vor dem inneren Auge vorüber, bekannte Versatzstücke flackern nebulös auf. „Ist das nicht von…“, „Kenn ich doch…“ fragt das Gehirn forschend den „Ghost Of Our Love“, der jedoch nur lachend und respektlos durch die Genres und Jahrzehnte huscht. Trotz des Schwerpunkts im Pop und Rock der 60er ist hier kein hippes Retro-Album à la The Royal Beat Conspiracy entstanden. Vielmehr schwelgt das Trio ab und an auch im schwermütigen Songwriter-Schmalz, wie es zuletzt Missouri, der Bad Seed Conway Savage oder die Tindersticks vorzelebriert haben. So vielversprechend, wie ein zusammen geklaubter Aufguss nur sein kann.