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    Richmond Fontaine
    Lost Son

    VÖ: 06.12.2004 | Label: El Cortez/Indigo
    Text:
    6 / 12

    Vom Dinosaur Jr.-Indie zu Americana und zurück will dieser Vierer. Ein mutiger Trip, der leider allzu kompromiss- und orientierungslos ausfällt.

    Es ist nicht eben einfach, Midtempo-Americana-Tex-Mex zwischen ungestüme Indierock-Kapriolen zu flechten. Und so richtig gelingen will es Richmond Fontaine auch nicht. „Lost Son“ wurde bereits 1999 veröffentlicht und schnuppert mit drei Bonustracks bestückt nun auch europäische Marktluft. Zerlegt man den verlorenen Sohn und betrachtet seine Einzelteile, klingt das durchaus gefällig. Dann hämmern entweder stürmisch schwiemelnde Stakkato-Gitarren unter dem klaren Gesang Willy Vlautins („Savior Of Time“, „Pinkerton“) oder sliden Steel-Guitars behände über Mandolinen und zu Country-Vocals mit nöligem Akzent. Will man nun derart Gegensätzliches erfolgreich zusammenlöten, braucht man ein drittes Element, welches das Vereinte homogen und stimmig erscheinen lässt: die Vision eines eigenständigen Sounds. Murder By Death etwa haben eine solche und meistern dank ihr den haarigen Genrespagat. Ein neues Ganzes entsteht aus zwei ehemals gegensätzlichen Teilen. Im Gegensatz dazu gestehen Richmond Fontaine ihren beiden Hauptzutaten zu wenig Raum zum Kompromiss ein. Hier wird nichts verschmolzen, sondern bestenfalls aneinandergeklebt. Das Ergebnis ist ein Formel-Eins-Wagen mit Holzrädern. Eine Westernkutsche mit Heckspoiler. Oder auch Roots-Country und Krach-Indie im ständigen Wechsel. Sie sollten sich besser für eine Seite entscheiden. Und ruhig den Country wählen, denn der gelingt ihnen noch am besten.

    weitere Platten

    The Fitzgerald

    VÖ: 02.05.2005