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    Ribozyme
    Presenting The Problem

    VÖ: 17.02.2012 | Label: Indie/Edel
    Text:
    6 / 12
    Ribozyme - Presenting The Problem

    Im dritten Jahr der Nine-Inch-Nails-Pause bringt sich eine Band aus Norwegen als potentieller Nachfolger ins Spiel.

    Entweder haben Ribozyme noch nicht vom aktuellen Status der Trent-Reznor-Band gehört oder, und das ist plausibler, es ist ihnen einfach egal, was die anderen machen. Mit „Presenting The Problem“ knüpfen sie schließlich auch an Maynard James Keenans Musik an, dessen momentane Pläne ebenso undurchsichtig sind wie die der Nine Inch Nails. Ribozyme bedienen sich also, aber sie stehen dabei auf eigenen Beinen. Früher wurde ihnen nicht zu unrecht auch mal dummdreister Ideenklau vorgeworfen, jetzt scheint es, als seien alle Urheberrechtssreitigkeiten beigelegt. Dass „Presenting The Problem“ einen trotzdem zu jeder Sekunde in Zeiten zurückversetzt, als MTV noch kostenlos war und das M im Titel noch eine Bedeutung hatte, ist erlaubt. Schwelgereien sind nie verkehrt – auch wenn es der einzige echte Verdienst von Ribozyme bleibt, dass man mit ihnen und seinen alten A-Perfect-Circle-Platten der eigenen Jugend hinterher trauern will. Dabei strengen sich die Norweger redlich an und machen viel richtig: Ein Refrain wie der von „Lending A Fever“ hätte vor zehn Jahren vermutlich eine Menge bewegt, und auch der Krampfanfall, den „Leverage“ vertont, klingt authentisch. Nur: Um Hardrock, Metal, Industrial und, ja, auch Poprefrains zu einer aussagekräftigen Mischung zu verschmelzen, braucht man 2012 mehr als guten Willen. Vielleicht ist die Zeit für Bands wie Ribozyme auch einfach vorbei, selbst die großen Vorbilder befinden sich momentan schließlich in der Schwebe. Stattlich bleibt es trotzdem, wie trotzig, versiert und entschieden sich Ribozyme gegen diese Vermutung wehren.