Aus den Überbleibseln einer Modband kristallisierte sich die Basis für Rialto heraus, die es auf einigen Stücken ihres Debüts wirklich schaffen, den vielzitierten Phil Spector-Sound zu restaurieren – ein Wall-Of-Sound, bei dem jedes Element in voller Klarheit erscheint. Besonderes Interesse verdient das Ausnahmestück Monday Morning 5:19, das das Melancholischste und Anrührendste ist, was ich in diesem Jahr bisher gehört habe. Die Grundstimmung der Songs bewegt sich im Übertreibungsgestus klassischer Popmusik, ohne dabei auch nur ansatzweise ironisiert zu sein – als visuelle Assoziationen eignen sich Szenen aus Morgens um 7 ist die Welt noch in Ordnung. Leider ist das dann auch schon das Beste auf dieser Platte, ansonsten gibt es zu viele Kompromisse und Schulterschlüsse mit diversen Helden der jüngsten Brit-Pop-Garnitur. Natürlich sind Pulp und Blur klasse Bands, aber um sie zu zitieren, ist es noch zu früh. Die allzu deutlichen Querverweise schaffen lediglich Verwirrung, wo Stringenz und Homogenität hingehört hätten. Dennoch haben Rialto die richtige Vision, die Single When Were Together ist super, und mit etwas milderen Zugeständnissen an den Breitenpop wird die nächste CD ein Hit.
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Night On Earth
VÖ: 06.08.2001