Alle der o.g. Bands stehen in der Ahnenriege des politischen HC-Punk. Es gilt, das Erbe der Familienoberhäupter Propaghandi, Good Riddance & Co. ordnungsgemäß zu verwalten. Rentokill besitzen dazu das nötige Potenzial, keine Frage. Die Österreicher gehören seit zehn Jahren zu den Bands, die die Hälfte des Jahres zwischen miefigem Jugendzentrum und noch miefigerem Tourbus verbringen; die schlecht bezahlte Jobs nur annehmen, um ihre Musik weiter finanzieren zu können und nicht müde werden zu betonen, das jeder Einzelne den Unterschied machen kann. Das kann man heraushören: den Schweiß, die Arbeit, die Überzeugung. Natürlich wird keine Zeit verschwendet, um mit Volldruck gegen Establishment, Kapitalismus und Medienmacht anzurennen. Allerdings nie kopflos. Die elaborierten Texte ergießen sich weder in bloßer Agitation noch in Parolenhaftigkeit, sondern lassen Raum für Selbstreflexion. “Are we using our music to sell revolution, or using revolution to sell our music?”, steht im Vorwort zu “Anti #2”. Bei so viel Understatement darf die Produktion auch gerne mal zu ruppig als zu glatt ausfallen. Mit “Step Over The Wall haben Rentokill dann doch mindestens einen Hit kreiert, der mit seinem hymnischen Background-Singalong der Soundtrack zur nächsten Anti-G8-Demo sein könnte. In diesem Sinne: Die Absolution der Altvorderen darf erteilt werden.