Remember Remember
The Quickening

Mit dem Handicap, weniger für sich allein zu stehen und sich vielmehr als Soundtrack anzubieten, hat Instrumentalmusik natürlich immer zu kämpfen, wenn nicht gerade Genies wie Explosions In The Sky oder Mogwai dafür verantwortlich sind. Remember Remember kommen wie Mogwai aus Glasgow und stehen bei deren Label Rock Action unter Vertrag. Da hören die Gemeinsamkeiten aber schon auf. Denn trotz klug geschichteter Songs fehlt meist das Besondere: „White Castle“ und „One Happier“ plätschern mehr oder weniger ziellos vor sich hin, und der letzte Track John Candy ist die entschleunigte Version einer netten Party. Alle drei Lieder sind deutlich länger als fünf Minuten. Dementsprechend zäh ist „The Quickening“ manchmal, wenn es die Fantasiearbeit dem Hörer überlässt, während musikalisch nur wenig passiert. So klingt normalerweise Musik, die die bewegten Bilder, die sie begleitet, nicht belasten darf und unauffällig im Hintergrund bleiben soll. Nichtsdestotrotz sollte das Album wenigstens einmal gehört werden: Erstens wegen seiner natürlichen Instrumentierung, denn auf „The Quickening“ werden Remember Remember von einem Streicherquartett begleitet. Das verhilft einerseits vielen Songs zu einer wohligen Wärme und ermöglicht andererseits psychedelische Arrangements wie in Hey Zeus. Und zweitens wegen der guten Laune, die es unaufdringlich vermittelt, etwa im knapp zehnminütigen „Ocean Potion“, in dem die Band einen Dreivierteltakt in immer neue Höhen wirbelt und das Gemüt des Hörers dabei unweigerlich mitnimmt.