Nicht nur auf den ersten Blick kommen Reinvented wie eine Hommage an Ami-Bands wie SR-71 und Nine Days rüber. Daran wird ein Hit wie “These Are The Days” nicht viel ändern.
Die oben erwähnten Beispiele haben genau dasselbe Problem wie Reinvented: ein Highlight pro Album, der Rest grundsolides Mittelmaß. Ein schlimmeres Urteil als `ganz nett, aber sonst?` kann es leider nicht geben. Wie oft hat man das Riff aus “Machinery Fad” denn schon gehört? Reicht es heutzutage wirklich, einen zweifelsohne massenkompatiblen Song wie “These Are The Days” sofort in einem Toyota-Spot zu verheizen, um den Erfolg mit der Brechstange herbeizuführen? Wenn dann auch die Liveperformance nicht unbedingt zu Begeisterungsstürmen Anlass gibt, bleiben nicht viele Gründe, eine solche Platte uneingeschränkt zu empfehlen. Weite Strecken von “Whatever Comes…” klingen zu poliert, sind mehr Pop als Rock, sprechen eher WDR 2 an als Eins Live – wobei die grundlegende Frage ist, ob beide Optionen das erste Ziel einer so jungen Band sein sollten. Reinvented machen Musik für eine deutlich ältere Zielgruppe, in die sie erst noch hineinwachsen müssen. Was US-Newcomern wie Lifehouse zum Beispiel ohne Probleme gelungen ist; auch wenn man die Bands nicht unbedingt direkt miteinander vergleichen kann. Denn zwischen beiden liegen nämlich Welten.
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Imaginary Flowers
VÖ: 25.10.2000