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    Raz Ohara & The Odd Orchestra
    dto.

    VÖ: 18.01.2008 | Label: Get Physical/RTD
    Text: Daniel Gerhardt
    4 / 12

    Kein Land oder Ende in Sicht: Raz Oharas verlangsamter Elektropop dümpelt verloren durchs trübe Spreewasser.

    Erschöpfende Nachforschungen haben ergeben: Raz Ohara ist nicht das Pseudonym von Naked-Lunch-Sänger Oliver Welter und dies hier demnach auch nicht sein erstes Soloalbum. Beide singen nur mit quasi identischen Stimmen; man muss da immer an kleine Kinder, denen das Eis runter gefallen ist, oder den gestiefelten Kater aus „Shrek“ denken. Auch musikalisch rückt der Wahlberliner Ohara diesmal sehr nahe an den elektronisch ausgestalteten Klang von Naked Lunch heran. Nach Jahren der Stillvöllerei zwischen Ambient, HipHop, House und allem dazwischen legt er sich diesmal auf eine Richtung fest – und übersieht das rote Schild mit dem weißen Balken, das ihn eigentlich davor warnen sollte. „Raz Ohara & The Odd Orchestra“ breitet seine Trauerlieder mit Laptop-Geraschel, Laptop-Streichern und den besten Gitarren-Absichten aus. Es kriegt aber kaum fordernde Wendungen auf die Reihe, findet selten originelle Blickwinkel für seine ernüchterten Liebesgeschichten und scheitert schon daran, dass am Ende des Albums keine einzige Melodie übrig ist, die man noch einmal hören möchte. Mit gutem Willen könnte man deshalb von einer Platte im steten, ausgeglichenen Fluss sprechen. Das Gleiche ließe sich aber auch über die Leichen im Hudson River behaupten.