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    Ratatat
    dto.

    VÖ: 26.04.2004 | Label: Beggars/Indigo
    Text: Ingo Neumayer
    6 / 12

    Elektronik knispelt, Gitarren knuspern. Die Lieblingsfarbe von Ratatat ist eine Mischung aus blutmetalrot und neongolden.

    Wozu Proberäume mieten? Warum genervt auf unpünktliche Gitarristen warten? Wir schreiben schließlich das 21. Jahrhundert. Diese Erkenntnis setzt sich immer mehr durch, vorstellen kann man sich das bei Ratatat so: Mike Stroud tourt als Mietgitarrist mit Bands wie Dashboard Confessional oder Ben Kweller. Evan Mast sitzt zu Hause in New York und bastelt ein paar Beats. Die schickt er Stroud hinterher, der diese Gerüste mit seinen Gitarrenfassaden verkleidet. Wer nun an The Postal Service denkt, liegt richtig: Elektronik und Indierock als Longdrink, ein spritzig servierter Geschmacksnervenkitzler. Nur gesungen wird nicht. Das hilft, da nicht abgelenkt wird von den ausgefallenen Arrangements, die klassische Menuettformen, Metal-Riffings und 80er-Computersounds vereinen. Als hole sich Mozart am C 64 bei „Summer Games“ eine Sehnenscheidenentzündung, während im Hintergrund Maiden die Geschichte vom Kraftsklaven vertonen – wer diese Vorstellung amüsant findet, wird demnächst zu Tracks „Seventeen Years“ oder „El Pico“ grinsend auf die Tanzfläche hoppeln. Die Idee ist also mehr als gut, nur die Band noch nicht ganz bereit. Denn Konzept und Struktur werden zu schnell klar, um Ratatat über ein ganzes Album zu tragen, und gerade den langsamen Nummern geht zusehends die Luft aus. In diesen Momenten vermisst man den Gesang, sehnt man sich nach jemandem wie Notwists Markus Acher, der hier bestimmt Spaß hätte. Dennoch: Für eine Handvoll Aha-Erlebnisse reicht es allemal.

    weitere Platten

    LP4

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    LP3

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    Classics

    VÖ: 17.11.2006