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    Rat Boy
    Suburbia Calling

    VÖ: 04.10.2024 | Label: Hellcat/Indigo
    Text: | Erschienen in: VISIONS Nr. 379
    8 / 12
    Rat Boy - Suburbia Calling

    Union Jack trifft Antifa-A, der Albumtitel referenziert The Clash, gemeinsam wird über Essex gegrölt: In der neuen Bandaufstellung malen Rat Boy die britische Subkultur mit allen Stereotypen nach. Hat man alles schon gehört, Spaß macht es trotzdem.

    Bis dato agierte Rat Boy offiziell als Soloprojekt, jetzt ließ Jordan Cardy seine langjährigen Wegbegleiter, Bassist Liam Haygarth, Gitarrist Harry Todd und Schlagzeuger Noah Booth, auch offiziell ins Line-up aufnehmen. “Suburbia Calling” hört man diesen Wandel an seinem sympathischen Größenwahn an. Gemeinsam stimmt das britische Quartett immer wieder nölende Hymnen an, die gleichzeitig Tongue-in-Cheek-Humor und graue Sozialstudie sind.

    Meist klingen dabei 60s-Gitarren an, mal auch verregneter Britpop, mal zeitgeistiges Genre-Panschen der Marke Yungblud. Dazu gesellen sich Bläser in den Mix, selten für entspanntes Hintergrundgedudel, meist für Two-Tone- und Ska-Spritzer.

    Den imposanten Ansatz hinter der Platte leugnen die Briten auch gar nicht: Wenn “One In A Million” nahezu an Musicals erinnerndes Storytelling ausrollt und auch etwas Pathos behaftetes Klavier auf die Gästeliste schreibt oder der Closer “Take My Place” den letzten Refrain „I want you to take my place and sing this song forever“ anstimmt, hat das etwas vom Übermut der Britpop-Generation Gallagher. Rat Boy sind Stand jetzt noch nicht legendär genug, um diese Attitüde ganz ohne Selbstironie zu tragen – unterhaltsam wird die Platte dadurch aber allemal.

    Das steckt drin: Fidlar, The Specials, Yungblud

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