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    Railroad Jerk
    dto.

    VÖ: 01.01.1900 | Label: Matador/Rough Trade
    9 / 12

    Rockmusik? Heute noch? Blues sogar? Dieser Tage, wo einfaches Hören kühl ist? Wer auf Trends gerne scheißt, ist bei Railroad Jerk zu Hause. Gute Rhythmen, fein brüchige Melodien, ein dickes Schlagwerk, quengelige Stimmen, die auch mal „allright“ sagen, mitten im Lied. Railroad Jerk entwickeln sich mit ihrem vierten Album zu einer sicheren Bank für ungeschliffene Überraschungen. Wer das Vorgänger-Album der Vier aus New York gut leiden mochte, wird sich nun vielleicht kurz die Augen reiben. Nach dem ersten Eindruck scheint der verspielte Country-Aspekt noch stärker vorne zu stehen. Erst beim mehrmaligen Hören fallen sie richtig auf, die Kleintöne, die RRJ zu etwas Besonderem machen. Beherztes Rumpeln, Schrammeln, Mundharmonizieren, manchmal schimmern Doors-Gitarren durch den dreckig produzierten Sound. „Natalie“ hören und mitswingen ist eins. Kam mir bei der Vorjahresplatte noch Pavement als Referenz in den Sinn, liegt jetzt Jon Spencer etwas näher. Ein amerikanischer Schreiber hat die Musik als unironisch bezeichnet. Kann ich nicht so finden; wer mit „please mention my name“ in die Platte einsteigt und schleimig fortfährt „I would be obliged“ und dabei „obliged“ so ausführlich ausspricht wie ein Versicherungsvertreter „rundum sorglos“, der muß gar nicht mehr sein sauberstes Hemd anziehen, um in meiner Plattensammlung einen Ehrenplatz zu kriegen.