Raging Speedhorn
Night Wolf

Seien wir ehrlich: Wer ein Raging-Speedhorn-Album anhört, will in erster Linie Grooves und Riffs und das alles in möglichst tieftönend-brachialer Form. Entsprechend klingt “Night Wolf”: Zehnmal in knapp 35 Minuten grooven, poltern und grunzen sich die Briten durch ihr siebtes Album, wobei jeglichen Ansätzen von Understatement von vornherein der Riegel vorgeschoben wird.
Das funktioniert im Großen und Ganzen gut, manchmal aber wäre etwas weniger mehr gewesen. “Night Wolf” ist nämlich immer da am stärksten, wo es neben der Axt auch mal die Feile zur Hand nimmt, etwa im für Raging-Speedhorn-Verhältnisse melodischen Titelsong. So demonstrativ heavy wie die Musik ist, fallen auch die Texte aus: „The pump is on/ The pump is hard/ The pump is strong/ The pump is long/ The pump is hard“.
Derlei Dicke-Hose-Gehabe wirkt 2025 (und auch schon zuvor) zurecht etwas befremdlich, man kann es der Band aber nachsehen. Denn was Raging Speedhorn – passenderweise benannt nach einem Szeneausdruck für eine amphetamin-bedingte Dauer-Errektion – immer schon aus der ansonsten eher grimmig-ernsten Sludge-Szene herausstechen ließ, war ihr Humor. Der spiegelt sich auch beim Blick aufs Cover wider, mit einem dosenstechenden Werwolf im 80er-Neon-Stil. Das ist alles nicht besonders aufregend, aber kurzweilig.
Das steckt drin: Crowbar, Eyehategod, Iron Monkey
weitere Platten
Hard To Kill
VÖ: 23.10.2020
Lost Ritual
VÖ: 15.07.2016
How The Great Have Fallen
VÖ: 23.05.2005
We Will Be Dead Tomorrow
VÖ: 23.09.2002
dto.
VÖ: 22.01.2001