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    Raging Slab
    Sing Monkey Sing

    VÖ: 01.01.1900 | Label: American Recordings/Aris
    10 / 12

    4-Ohren-Test

    Nach einer Bandgeschichte von nunmehr 13 Jahren bzw. 15 Drummern haben sich sich die Mannen um Greg Strzempa anno `93 im Vorprogramm von Monster Magnet zumindest in die Herzen einiger Amis gerockt. Ähnlich wie schon sein Vorgänger wirbelt „Sing Monkey Sing“ tonnenweise Staub aus der Vergangenheit auf (u.a. Lynyrd Skynyrd, Led Zeppelin) und versteht es trotzdem, frisch zu klingen. Wie ein mächtiger Truck walzen sich Raging Slab durch 13 bluesverschmierte Rock`n`Roll-Songs, das Repertoire harmoniert von `voll auf die Glocke` bis zu `leise auf die Triangel` absolut unfallfrei. Stilecht auch, daß der Lastzug trotz blinkendem Chrom auf produktionstechnischen Schnickschnack und allzu große Detail-Liebe verzichtet. Das lautmalerische Spektrum der Gitarren mobilisiert sämtliche Harleys, Chevis und Trucks des amerikanischen Südens und läßt sie den Hörer mitsamt Sofa überholen. Manchmal weht einem eine Brise Nina Hagen-Vocals („Checkyrd Demon“) um die Ohren oder am Horizont erscheint eine Fata Morgana in Gestalt der Black Crowes, die jedoch sofort wieder verschwindet, da R.S. zu mollig und ölig sind, um sich in ein Krähenkostüm zwängen zu lassen. „Absorbent enough to accomodate both biker tears and sniffling snot-rockers“, bemerkt das Info treffend.
    Marc Neller 10

    Retro ist in – das ist schön. Raging Slap gibt es bereits seit 13 Jahren – auch fein. Wer aber braucht heutzutage noch derartigen, veralteten Rock-Kram, außer einige tätowierte, ewig gestrige Bikerjungs und -mädels? Gut, Retro hat mich nie die Bohne interessiert, doch zumindest haben beispielsweise die Black Crowes den einen oder anderen wirklich guten Song mit Wiedererkennungswert geschrieben. Außer dem nervigen Eiertanz-Gitarren-Geduldel von „Econoliner“ bleibt bei mir wirklich nichts hängen. Auch nicht nach fünfmaligem Hören. 1985 mögen Raging Slap ja ganz toll und prima gewesen sein, heutzutage aber finde ich solchen sleazy Blues-Rock`n`Roll ähnlich angenehm wie einen Kropf. Besagtes „Checkyrd Demon“ bedeutet meiner Ansicht nach den vollkommenen Ausfall: Bemüht hüftschwingend klingende Sänger sind mir bereits ein Greuel, Damen, die glauben, sie müßten unbedingt ein `ich bin die wilde Miezekatze`-Gejaule anstimmen, sind allerdings kaum zu überbieten.Von Nina Hagen keine Spur, Herr Neller. Außerdem: Wie soll ich ein Album ernstnehmen, dessen Titel von einem Schwarzgesicht-Woll-Malteser-Einhorn-Teufel mit heraushängender Zunge ausgepupst wird?

    Melanie Schmidt 3

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    The Dealer

    VÖ: 15.01.2001