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    Ragazzi
    Friday

    VÖ: 05.09.2003 | Label: Buback/EFA
    Text: Wolfgang Kienast
    5 / 12

    Ragazzi machen eleganten Synthie-Pop, der im Hier und Jetzt lebt und in den frühen 80ern wurzelt. Manchmal hört sich das toll an, oft aber belanglos.

    Damit keine Missverständnisse aufkommen: „Friday“ gehört nicht zu den derzeit zahlreich veröffentlichten 80er-Retro-Platten, die sich bis ins letzte Detail der vergangenen Epoche anbiedern. Dennoch gab es um 1980 herum Versuche experimenteller New Wave-Projekte, sich dem Pop zu nähern, und deren Ergebnisse waren nicht weit entfernt vom aktuellen Sound Ragazzis. So erinnert „Friday“ in den besseren Momenten an Human League zur „Travelogue“-Phase, in anderen an „From A To B“ der sang- und klanglos untergegangenen Band New Musik. Hier wird ein vom fröhlich naiven Umgang mit synthetischen Klängen bestimmter Sound gepflegt, dessen oberflächliche Heiterkeit jedoch permanent von einer grundsätzlichen Melancholie gebrochen wird. Deren Ursache findet sich in den Texten: Ragazzi sind auf der Sinnsuche einer modernen, urbanen Existenz. Sie entdecken bei ihren Beobachtungen auf Partys („Celebrity Party“), der viel zu kurzen Unterbrechungen im durch Arbeit bestimmten Lebensrhythmus („Weekend“) oder des oft frustrierenden Umgangs mit moderner Technik („Call And Reply“) aber nur routinierte Fluchten in Belanglosigkeiten, oder, wenn alles gut läuft, sinnfreie Schönheit. „Can you solve my problems?“ fragen sie in „Call And Reply“ und geben selbst die traurige Antwort in „Ruler Of The Wasteland“. Hier lautet das Fazit „So, let’s say: live your own cliché.“ Wenn das nur alles nicht so aufgesetzt klingen würde…

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