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    PVT
    Homosapien

    VÖ: 15.02.2013 | Label: Warp/Rough Trade
    8 / 12
    PVT - Homosapien

    Weil die Dinge gerne Sinn ergeben, steht auf „Homosapien“ von PVT das erste mal der Mensch im Mittelpunkt. Der Mensch heißt Richard Pike und singt.

    Der Kopf der Australier darf von nun an mehr sein als nur eine verhallte Tonspur in den lockenden Windungen des Liedes. Noch immer ergibt sich die Musik von PVT aus der liebevollen Umarmung von Mensch und Maschine, nur heute darf der Mensch mal oben liegen. Auch ansonsten ist auf diesem Album vieles, dass Freude macht und in sich Sinn ergibt. Gleich der erste Song etwa trägt den Namen „Shiver“ und macht tatsächlich einen zittrigen Eindruck. Am stringenten und beinah die ganze Zeit über gleichbleibenden Liedkörper zittern sich impulsartig elektronische Stimmen entlang, manchmal bis ins atonale verzerrt. Damit ist dieser Strudel an Geräuschen immer wieder abwechselnd gefällig und befremdlich und gerade deshalb mitreißend. Der sampleartige Gebrauch des Instruments Stimme ist jedoch eher ein Relikt aus älteren Zeiten, in denen PVT ihre Flächen nur spärlich mit verfremdeten Worten ausstaffierten. Heute haben die Worte mehr Gewicht. Kühl legen sie ihre Hand in die stählernen Pranken der Maschine und gehen mit ihr spazieren. Diese poltert mal vor, nimmt sich dann wieder zurück, verstummt und kreischt, geht bestimmt voran und überschlägt sich im nächsten Moment. Das klingt manchmal wie ein sich putzendes Rieseninsekt, mal wie ein Pingpong Spiel im Vorhof der Hölle, dann wieder wie das unheilvolle Wabern einer aufziehenden Wolkenwand aus Elektrosmog. Nüchtern betrachtet ist das einfach nur Elektrorock. Zum Glück aber meilenweit entfernt von der Cowboystiefel tragenden, knallbunten Definition eines Ed Banger Labels.

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