Selten genug können sich Bands mit dem Stempel Retro auch wirklich arrangieren. Bei Puppethead erübrigt sich diese Diskussion allerdings vollständig.
Breathe beginnt wie eine Platte, deren Hauptziel es ist, an keiner Stelle, zu keiner Zeit irgendwelche Schmerzen zu provozieren. Der Opener Gone Abroad ist eines dieser Landstraßen-Meisterwerke, die sich dadurch auszeichnen, dass einen schon beim ersten Hören sofort das Fernweh packt. Am Anfang findet man sie belanglos, austauschbar, langweilig, und plötzlich bemerkt man, dass es schon ein verdammtes Glück ist, wenn eine Band es mal schafft, so eine Melodie zu finden. Leute wie John Mellencamp oder Pete Droge haben das vorgemacht und können hier auch als Vergleich angeboten werden. Im weiteren Verlauf entwickelt sich die Platte dann aber eher zu einem Retro-Album, das zwar verhalten, aber doch deutlich Bezug auf die Psychedelia beispielsweise eines Syd Barrett nimmt. Ein bisschen Beatles hier, ein wenig Marshmellow Overcoat da, und fertig ist ein so unaufdringliches wie fragwürdiges Stück Musik, das mich zwischen Ablehnung von so unverhohlener und vor allem ecken- und kantenloser Vergangenheitsbewältigung und Begeisterung über das songwriterische Talent der Australier zurücklässt.