Public Service Broadcasting
The Last Flight

Mit den Kollegen Neil Tennant und Chris Lowe teilen Public Service Broadcasting (PSB) nicht nur das Bandkürzel, wie die Pet Shop Boys scheinen auch sie nicht in der Lage zu sein, ein schwaches Album zu veröffentlichen. “The Last Flight” reiht sich nahtlos ein in ihre Serie von Geniestreichen im Spannungsfeld von Pop und Bildungsfernsehen.

Wie schon bei “The Race For Space” geht es erneut in luftige Höhen, das abenteuerliche Leben und Wirken der Flugpionierin Amelia Earhart steht im Logbuch. Das grundsätzliche Klangbild der Band ist sofort wiederzuerkennen, ein kompakter Mix aus dezentem Synthiepop mit analoger Färbung. Um das Fluggefühl zu vermitteln, die Bravour, das Drama, setzen J Willgoose, Esq. und seine Kollegen diesmal auf einen Mix aus mächtigen Streichern und überraschend angerauten Gitarren.

“I Was Always Dreaming” fungiert als programmatischer Start hinauf zur Reiseflughöhe, Towards The Dawn ist treibender Indierock, verziert von den PSB-typischen Sprachfetzen-Samples, deren diffuser Magie man sich kaum entziehen kann. Bei “The Fun Of It” ist Andreya Casablanca (Gurr) nach “Bright Magic” (2021) ein weiteres Mal dabei, wiederum passt ihre Phrasierung zwischen energisch und einfühlsam perfekt zum Song. Über die rasanten Riffs von “Arabian Flight” und “Monsoons” rauscht Howland ins große, weite Nichts – emotionaler Schlusspunkt eines turbulenten Albums.

Das steckt drin: Colourbox, Pink Floyd, Radiohead