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    Prinzhorn Dance School
    Home Economics

    VÖ: 05.06.2015 | Label: DFA/Pias Coop
    Text:
    9 / 12
    Prinzhorn Dance School - Home Economics

    Prinzhorn Dance School interpretieren auch auf ihrem dritten Album Postpunk als die Kunst des Weglassens.

    Nichts an Prinzhorn Dance School wirkt ökonomisch gesteuert, legt man an ihre Musik und ihren Veröffentlichungsrhythmus die Maßstäbe der hyperventilierenden Musikindustrie an; „Home Economics“ ist ihr drittes Album seit 2007 und umfasst gerade einmal sechs Songs. Das war auf Suzi Horns und Tobin Prinz? Debüt noch anders. Nicht das einzige, das sich in der Zwischenzeit geändert hat. Ihr Duo-Minimalismus ist nicht mehr so schmerzhaft, aber immer noch weit davon entfernt, einem Hoffnung darauf zu machen, dass es irgendwann ein richtiges Leben im Falschen geben könnte. Sozialisiert mit britischem Postpunk ist Prinzhorn Dance School dessen Tanzbarkeit nicht fremd, und sie deshalb als einziger englischer Act bei James Murphys? (LCD Soundsystem) Label DFA gelandet. Trotzdem kann man zu Songs wie „Clean“ höchstens mit sich selbst Stehblues tanzen. Denn neben der Beschränkung auf Gitarre, Bass und rudimentäres Schlagzeug halten Prinzhorn Dance School nichts von schnellen Bewegungen. So klingt „Haggle“ als hätten Prinz und Horn einen Breakbeat so weit verlangsamt, bis ihn selbst blutige Anfänger nachspielen können. Ihrem extremen Minimalismus und der schroffen Oberfläche ihrer Songs steht auf dem Album zudem eine einnehmende Melancholie gegenüber, die oft an The xx erinnert – abzüglich deren Larmoyanz („Let Me Go“). Am Ende speisen sich aber auch ihre „Home Economics“ aus den gleichen Unzulänglichkeiten („Education“), die der Neoliberalismus überall mit sich bringt – in Großbritannien wie auf dem europäischen Festland: „Teach me to feel/ To feel real“.

    weitere Platten

    Clay Class

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