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    Princess Thailand
    Golden Frames

    VÖ: 24.11.2023 | Label: A Tant Rever Du Roi
    Text: | Erschienen in: VISIONS Nr. 370
    6 / 12
    Princess Thailand - Golden Frames

    Gallig und spröde sind Adjektive, die sich bei Post-Punk häufiger anbieten. Bei Princess Thailand drängen sie sich im Abseitigen auf.

    Das Schreckgespenst, das die Sphynx-Katze auf dem Cover verkörpert, ist „Golden Frames“ zwar nicht geworden. Die kontroversen äußerlichen Eigenschaften dieser Rasse – lange Ohren, kurzes Fell, große Augen, faltige Haut – provozieren aber das Bild vom Haustier für Außerirdische und verkörpern damit den unwirtlichen Charakter dieser Platte über Umwege.

    Das dritte Album der Franzosen Princess Thailand franst schließlich immer wieder in den avantgardistischen Ableger des Post-Punk aus, ist folglich mehr No- als New-Wave. „Machina“ ist eine dieser vernebelten Visitenkarten, die zwischen Lydia Lunch und Sonic Youth Gemeinsamkeiten suchen und doch bei Noisepop rauskommen. So sehr die perkussive Gesangsstimme ihrer Frontfrau Direktheit vermittelt, so frontal das Schlagzeug gespielt ist, so korrosiv die Gitarren dröhnen, es bleibt nicht wirklich etwas hängen.

    Die verheißungsvolle Kombination aus Psych, Post-Punk-Rhythmik und avantgardistischem Esprit, sie klingt auf Papier besser als über Kopfhörer und wirkt wie die Sphynx-Katze nur bei Erstkontakt erfrischend befremdlich. Für die tatsächliche Grenzerfahrung bleiben Princess Thailand zu konform, für den Hit wiederum jederzeit zu sonderbar. Ganz so, als hätte die Band reichlich Spaß daran, Glas zu zerdeppern, aber nur in entsprechender Schutzausrüstung.

    Das steckt drin: Lydia Lunch, Sonic Youth, Spinnerette