Maurice Engelen ist schon ein umbtriebiger Zeitgenosse. Der Belgier hat mit den weithin bekannten und in den USA sehr erfolgreichen Lords Of Acid bereits drei Alben eingespielt, mit dem Gitarren-BigBeat-Krach-Projekt Tattoo Of Pain einen Longplayer gemacht, Remixe für u.a. White Zombie angefertigt und Filmscores zu Basic Instinct und Sliver geschrieben. Und zwischendurch bringt er immer mal wieder eine Praga Khan-Platte heraus. Twenty First Century Skin, seine neue, zeigt ihn mal wieder von seiner Dance-betontesten Seite. Denn das hier ist teils recht stampfige, teils etwas zugänglichere Clubmusik reinsten Wassers. Und das, obwohl er sich eigentlich als Songwriter versteht. Eine Gradwanderung also, denn obwohl in Zeiten des Total-Crossovers alles zusammenwächst – auch das, was nicht unbedingt zusammen gehört – ist die Kluft zwischen den überzeugten Technogängern mit Vorliebe fürs Straighte und und den Verzerrer-verwöhnten Gitarren-Maniacs mit Acid-Phobie noch immer recht groß. Wen also soll man mit diesem Progressive House-Songwriting, mit diesem Wavepop-Techno samt Gesangslinien ansprechen? Nun, am besten alle mit einigermaßen progressivem Hörverhalten in beide Richtungen. Bei Underworld geht das ja auch. Und wer die liebt, wird sich bei Praga Khan bestimmt wohl fühlen.
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Mutant Funk
VÖ: 28.08.2000