Porcupine Tree
Closure/Continuation. Live.

Nein, nur Spaß. Nichts an „Closure/Continuation. Live.“ überrascht. Die für ein Album (oder mehr?) wiedervereinte Band führt eine Steven Wilson-Tradition fort, die seit der „In Absentia„-Ära Bestand hat: Mindestens ein Livesetup eines Albumzyklus – Radiosession, Arenashow, kurzes Set im Plattenladen – erscheint auf Platte. Wenn Kameras mitfilmen, sind zusätzliche Blu-rays mit Mehrkanalabmischung Standard bei Audionerd Wilson.

Der bisherige Höhepunkt dieser Alternativdiskografie heißt „Anesthetize“. Der Mitschnitt der Tilburg-Show auf der „Fear Of A Blank Planet“-Tour 2008 steht wie ein Monolith in der Bandgeschichte. Geklotzt hat Wilson mit und ohne Porcupine Tree danach immer mal wieder, zuletzt mit „Home Invasion“ (2018) – gepackt hat das nie so ganz.

Das gilt auch für das vorliegende Konzert vom 7. November 2022 in Amsterdam. Warum? Weil alles durchgetaktet ist. Die Band spielt zu einem Click-Track, damit die Musik zur Lichtshow und den Großbildprojektionen passt – so geht jede Spontaneität flöten. Bei allen Schauwerten, Livepremieren alter Lieblingslieder und Tricks von Drummer Gavin Harrison: Das Konzept hat sich langsam totgelaufen. Natürlich bekommen Fans trotzdem, wonach sie lechzen. Sie werden niederknien vor der Bild- und Tonqualität von „Closure/Continuation. Live.“, das in zahlreichen Ausführungen erhältlich ist. Alle anderen haben mal wieder nichts verpasst.

Das steckt drin: The Pineapple Thief, Riverside, Steven Wilson