Talentierte Texaner verweigern sich standhaft dem Pop-Appeal. Na und?
Es macht keinen Spaß, eine Band wie Pop Unknown in Worte zu fassen. Natürlich machen sie auch nur Musik und bedienen sich dabei der gleichen Zutaten wie herkömmliche Sound-Köche. Auch wenn sie es selbst wahrscheinlich nicht wahrhaben wollen, kann man sie in gängige Kategorien verfrachten. Und besser noch als mit einer Worthülse wie Indie könnte man sie anhand von Vergleichen beschreiben, aber da die Referenzpunkte allesamt nicht gerade über einen Bekanntheitsgrad von mehr als 0,1 Promille der musikinteressierten Bevölkerung verfügen, macht deren Erwähnung nur bedingt Sinn. Pop Unknown hätten vielleicht mehr Publikum verdient (wovor sie aber keine Angst haben brauchen), vielleicht aber auch nicht. Viel zu oft nämlich verlieren sie sich in den Weiten ihres eigenen Anspruchs, drehen sich im Kreis und verlieren den Weg aus den Augen. Und dann offenbart sich das tragische Manko dieses überaus talentierten Quintetts aus Texas: Einen Song, den man als Single fürs Radio auskoppeln könnte, wäre ihnen peinlich, der Ansatz zum Hit widerstrebt ihrem intellektuellen Anspruch, und zuweilen driften sie gar in langweiliges Geplänkel ab. Deshalb kann man ihnen ohne schlechtes Gewissen zurufen: Guten Tag, nett euch kennen gelernt zu haben, auf Nimmerwiederhören.