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    Polaris
    Fatalism

    VÖ: 01.09.2023 | Label: Sharp Tone
    Text: | Erschienen in: VISIONS Nr. 366
    9 / 12
    Polaris - Fatalism

    Die Veröffentlichung von Polaris‘ drittem Album wird überschattet vom tragischen Tod ihres Gitarristen. Sein Vermächtnis ist zeitgenössischer Metalcore nah an der Perfektion.

    Gerade einmal 26 Jahre alt wurde Ryan Siew, im Januar 2023 hatte er sich noch im Krankenhaus behandeln lassen und erfolgreich seine Antidepressiva abgesetzt. Die genauen Umstände seines plötzlichen Todes im Juni sind dagegen nicht bekannt. Wohl aber, dass sich Polaris bewusst dazu entschieden haben, „Fatalism“ wie geplant zu veröffentlichen.

    Das darf als Trauerarbeit verstanden werden – weil es ebenso verständlich gewesen wäre, wenn die Australier davon abgesehen hätten, sollten nicht nur Fans dafür dankbar sein. Es hätte nicht einmal der traurigen Nachricht bedurft, um den titelgebenden Fatalismus als deutlichen roten Faden zu erkennen. Durch sie wirken die Texte aber noch unmittelbarer: „Do we all have to suffer to see we were born to bleed?“, fragt Sänger Jamie Hails in „Harbinger“. Unheilschwer baut sich Spannung auf, die sich in Siews brutal-verspielten Riffs entlädt.

    Die düstere Grundausrichtung bildet die Linie, an der entlang Polaris unterschiedliche Stimmungen hervorrufen. So verzweifelt „Nightmare“ mit Nachdruck am großen globalen Ganzen, während „Overflow“ den Blick nach innen richtet: „Where do I shelter when it’s raining inside?“

    Wenn Polaris wie hier mit Melodie ein Gemeinschaftsgefühl evozieren, funktioniert das ebenso gut wie der noch weitaus präsentere Furor.

    Das steckt drin: Architects, Beartooth, While She Sleeps

    weitere Platten

    The Death Of Me

    VÖ: 21.02.2020