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    Pllush
    Stranger To The Rain

    VÖ: 08.06.2018 | Label: Father/Daughter/Redeye
    Text:
    8 / 12
    Pllush - Stranger To The Rain

    Wenn eine junge Band ihren Stil als „Sob Rock“ beschreibt, sind gebrochene Herzen und Teenage Angst nicht weit.

    Aber keine Sorge: Pllush jammern auf ganz hohem Niveau. Der stürmische Opener “Elliot” führt dann gleich mal den Albumtitel ad absurdum, denn so ziemlich alles auf “Stranger To The Pain” dreht sich um den Schmerz und die Unsicherheit, die das Leben in San Francisco mit sich bringt. Die Texte sind oft repetitiv angelegt, beschränken sich manchmal auf wenige Zeilen. Mit der Emo-Klasse von 2018 um Camp Cope und Soccer Mommy halten Pllush lyrisch nur bedingt Schritt. Und doch sind die (auch mal unberechtigten) Ängste rund um Beziehungen, das Alleinsein oder Freundschaften bedrückend präsent. Irgendwie durch die Nacht zu kommen, darf man in solch einer Gemütslage durchaus als Erfolg verbuchen. Das tragische und umso liebenswertere “Big Train” trifft genau in die offene Wunde: Stimmlich und textlich ist Sängerin und Gitarristin Karli Helm hier am verwundbarsten, getragen von melancholischen Riffs und dem abschließendem Background-Chor aber auch am stärksten. Umso erfreulicher, dass mit “Sleeper Cab” auf der zweiten Albumhälfte gleich noch eine Instrumental-Version nachgereicht wird. Das liebliche Pianostück knistert vertraut wie eine angestaubte Platte und zeigt die Wandlungsfähigkeit, die Pllush seit ihren ersten EPs gemeinsam mit dem zweiten „l“ im Bandnamen dazugewonnen haben. Dreampop und Shoegaze kommen nur noch ans Licht, wenn Co-Frontfrau Eva Treadway ihren Slacker-Vibe von der Leine lässt, ansonsten ist “Stranger To The Pain” ziemlich geradliniger, etwas grungiger Indierock, der sich ganz wunderbar in das Musikjahr einfügt.