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    Pleymo
    Doctor Tank’s Medicine Cake

    VÖ: 01.01.1900 | Label: Epic/Sony
    1 / 12

    So geht Realsatire: Ernstgemeintes Handeln wirkt wie Ironie und gibt sich und andere unfreiwillig der Lächerlichkeit preis. Beispiel: Pleymo, der französische Nu Metal-Klon.
    Als besäßen Pleymo eine Liste mit Gruppen, deren Stilmittel es unterzubringen gilt, ist ihre Uneigenständigkeit schlicht beschämend für diejenigen, die solch geklautem Schmutz ein Forum bieten. Limp Bizkit („Tonight“), Korn („We All Gotta Get Up“), Linkin Park („World“), Soulfly („Muk“), Deftones („This Way I Feel“) – jeder einzelne Ton, jeder Gitarrenlick, jeder Schlagzeugschlag, jedes Scratching ist ebenso geklaut wie der sterile Sound, die mangelhaften Melodieansätze und die indiskutablen Texte. „So shut the fuck up! Shut the fuck up!“, fügt es einem mit der bemüht nach Mister Durst klingender Stimme Schmerzen zu. Immerhin sind Pleymo professionell schlecht, bieten sie doch den Soundtrack zum Stolz-Vergessen und stumpfen Gas-Geben. Das Problem ist, dass sich B1, Da Beast, VOST und Co. wohl ernst nehmen, denn „Doctor Tank’s Medicine Cake“ soll ein Konzeptalbum sein – die amateurhafte Geschichte steht im Booklet. Altbundeskanzler Willy Brandt sagte 24 Stunden vor seinem Rücktritt: „Scheiß Leben!“, Derrick meinte einst bei einem besonders geschmacklosen Fall: „Harry, manchmal hasse ich meinen Beruf.“ Ich kann beide verstehen…