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    Planning For Burial
    Below The House

    VÖ: 10.03.2017 | Label: The Flenser
    Text:
    9 / 12
    Planning For Burial - Below The House

    Für das dritte Album seines Ein-Mann-Post-Metal-Projekts Planning For Burial suhlt sich Thom Wasluck in Entfremdung und lässt uns dabei über seine Schulter blicken.

    Intimität durch das Medium Musik zu erzeugen, ist kompliziert, gerade wenn Künstler und Publikum sich nicht im selben Raum befinden. Schnell wirken private Bekenntnisse entweder affektiert und aufgesetzt oder aufdringlich. „Below The House“ fällt in keine dieser Kategorien, obwohl und gerade weil Wasluck keinerlei Distanz zwischen sich und seinem Publikum einplant. Wie bei einem Bild, an das man zu nahe herantritt, fällt es auch hier zunächst schwer, Einzelheiten zu fokussieren. Textzeilen lassen sich selten ausmachen, andere Details wirken hingegen fast überzeichnet, wie der plastische, hölzern klingende Bass, der durch das ansonsten beinahe sanftmütige „Threadbare“ poltert. Ähnlich befremdlich sind die Glockenspiele, die immer wieder auf dem Album auftauchen, im brachialen Opener „Whiskey And Wine“ ebenso wie im abschließenden, deutlich ruhigeren Titeltrack. Wasluck kehrte für die Arbeit an neuem Material in sein Elternhaus in den Bergen Pennsylvanias zurück, wo er seine eigene Identität suchte und nichts fand als die Monotonie eines stupiden Berufsalltags, gekrönt von Feierabend-Alkoholismus. „Below The House“ erzählt davon, mit den emotionslosen Sirenen-Chören im müde wirkenden, überlangen „Dull Knife Pt. II“ ebenso wie dem dröhnenden, fiependen „Past Lives“, ohne je plakativ zu werden. Das verhindert der Duktus dieses Albums: Statt zwischen Künstler und Publikum lediglich zu vermitteln, macht die Musik emotionale Entfremdung unmittelbar durch klangliche Verfremdung erfahrbar.