Sänger Rory Lewarne präsentiert sich gern als “geborener Exhibitionist”. Das Problem für das Publikum besteht in der Tatsache, dass es sich seine Rolle als “Flitzer”-Opfer nicht aussuchen kann. Wer sich “Mechanical Heart” anhören oder sich die Sheffielder, die früher unter dem Namen The Buttfuckers unterwegs waren, live geben will, kriegt das komplette Paket. Ob er will oder nicht, Pink Grease entblößen ihre Musik wie ein schrill tönendes Geschlechtsteil direkt in die Gesichter der Hörer. Selbst gebastelte Science-Fiction-Synthies vergewaltigen die Songs wie überdimensionale Sextoys, während Rory hysterisch kiekst, dass das böse “Alien” doch bitte das Schlafzimmer zu verlassen habe. Grell, narzistisch, aufdringlich. Dennoch ist der Lustgewinn ein wechselseitiger, was vor allem daran liegt, dass es sich um zwölf ausgesprochen knackige Prachtexemplare zwischen Glampunk und Electroclash handelt, die aus den neongelben Hotpants rausbaumeln. Ob man sich für diese Entdeckung gleich sexuell belästigen lassen möchte, ist eine andere Frage. Es hängt wie so oft nur an einer dünnen weiße Linie, die den Unterschied zwischen Penetration und Penetranz ausmacht. Noch überwiegt der Spaßfaktor.
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This Is For Real
VÖ: 21.06.2004