Gefühlte 60 Minuten ist “Très Chic, Trashig” lang – tatsächlich beträgt die Spielzeit nur 48 Minuten. Keine allzu große Kluft, immerhin bemerkt man durchaus, dass sich Phonoboy alle Mühe gaben, ihr Debütalbum so kurzweilig wie möglich zu gestalten. Gesungen wird meist Französisch, daneben aber auch gern mal Deutsch oder Englisch; Tempo, Instrumentierung und Stimmung variieren von Song zu Song. Bossa-Nova-Rhythmen, eine dominante Orgel und schmissige Bläser-Samples machen den ersten Song “C,est Ma Vie” dann auch sofort zu einem Hit für Hipster-Partys, auf denen nicht allzu aufdringlich transpiriert wird. “Ce Soir” erinnert danach eher an Frankreichs bekanntestes One-Hit-Wonder Plastic Bertrand, bei “Under The Pavement” wiederum regiert balladesk vertonter Weltschmerz. “Hier” oder “Immer nur (Toujours)” sind griffige Indie-Songs, hin und wieder geht es sogar fast garagig zur Sache. Keine Frage, Phonoboy ziehen sämtliche Register, um ihre Hörer nach allen Regeln der Kunst zu unterhalten. Zwischendurch, bevorzugt bei französischen Liedern wie “Laisser Faire”, “Rendez Vous” oder “Hôtel”, wird es aber eben doch eine Spur zu seicht und beliebig, als dass man sich wirklich gefesselt fühlte. Eine Straffung um zehn bis 15 Minuten hätte “Très Chic, Trashig” insofern ziemlich gut getan.