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    Phillip Boa And The Voodooclub
    Decadence & Isolation

    VÖ: 29.08.2005 | Label: Motor/Warner
    Text:
    9 / 12
    Phillip Boa And The Voodooclub - Decadence & Isolation

    „Making Noise Since ’85“ – wenn man nur lange genug dabeibleibt, passt man plötzlich wieder ins Zeitgeschehen. Wenig altbacken, das hier, vielmehr nah am Puls.

    Eine Menge Wave, ein bisschen Rock, ein klarer, irgendwann einmal der Elektronik entliehener Dance-Drive. Daraus ist ein Phillip-Boa-Album gemacht. War es schon immer. Das Erstaunliche an „Decadence & Isolation“ vorweg: Deutschlands wichtigste Figur der Indie-Musik hat sich durchgeschüttelt, befreit und klingt nach zwei allenfalls okayen Alben nicht nur versöhnlicher als zuvor, sondern wie nach einer absolvierten Songwriting-Kur. Die Personalunion Lund/Boa im Refrain strahlt, der Denker hat wieder Spaß am Singen, und man merkt deutlich: Es ist die erste richtige Aufnahme mit seinem Live-Voodooclub. Reduktion statt überquellenden Pomps, räudige Overdrive-Basslines (zumeist tragendes Gerüst und besonders schmutzig bei „The Songs Of Life“). Im Ganzen: rocken. „I wanna care for my people“, singt Boa, tut das am Ende aber nur mit „And When The Magic Fades“. Bezeichnend, dass gerade das traditionellste Boa-Stück auf „Decadence & Isolation“ – der Heimkehr zum langjährigen Label Motor – diesen Titel trägt und er darin klarstellt, es sei Zeit, sich weiterzuentwickeln. Gordon Raphael war bis zum gerade entstehenden Album Hausproduzent der Strokes, vier Boa-Stücke hatten es ihm genug angetan, sie in Berlin selbst zu mixen. Darunter: „Burn All The Flags“. Ein funktionabler Disco-Feger mit großartigem Chorus, feiner Leitmelodie und Pfeffer im Hintern; von Raphael satt, aber reduziert und mit rauem Perfektionismus in Szene gesetzt. Das Gegenstück: der Titeltrack. Von Tomte-Producer Swen Meyer mit wahrscheinlich doppelt so vielen Spuren bedacht, breit angelegt und mit herrlichen New Order-„Crystal“-Gitarren. Auch das zieht. „2 White Moths & A Black Cat“ gerät zu verspielt, gewöhnungsbedürftig, ein Quäntchen zu euphorisch für Boa. Auch Lunds gesäuseltes „Aiaiaiaaa“ in „The Songs Of Life 1 2 3 4“ versinkt im Kitsch. Aber auch der gehört ein bisschen dazu bei Boa, der immer noch die Welt verändern will – „maybe more than ever“, wie er in „21 Years Of Insomnia“ singt. Letzteres ist ganz nah dran am aktuell pulsierenden Brit-Rock. So nah, dass Boa sich anno 2005 mitten zwischen Art Brut, Franz Ferdinand und Maximo Park wiederfindet. Wie, so modern? Und jetzt ihr!

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