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    Pet Genius
    dto.

    VÖ: 11.01.2008 | Label: Hydra Head / Indigo
    Text:

    Genius ist vielleicht zu viel des Guten. Erstaunlich ist die Ex-Cave-In-Produktpalette auf jeden Fall. Diesmal im Gewand von verspultem 60-Psych-Pop inklusive Monstergrooves.

    Die Hälfte von Cave In plus zwei Drittel von The Octave Museum plus ein Viertel der Doomriders plus ein Fünftel von Thee Electric Bastards sind: Pet Genius. Wir reden hier nicht von einer Armee, sondern von einem Trio. Das passt alles zusammen, weil Museumswächter und Höhlenforscher Stephen Brodsky einfach noch eine weitere Band mit zwei Herren gegründet hat, die ebenso umtriebig sind wie er selbst. Ob das nun die definitive Schließung des Octave Museums (bei dem auch Pet-Genius-Bassist Johnny Northrup mitspielte) nach sich zieht, wird uns die Zukunft verraten. Momentan sieht es jedenfalls so aus. Brodsky kann ja nicht alles gleichzeitig. Für Pet Genius hat er sich einen alten Bekannten, Cave-In-Komplize und nun Doomrider J.R. Conners, ins Boot geholt. Er darf den Beat zu Brodskys neuester Vision beisteuern. Bediente sich das Octave Museum noch bei Power-Pop-Traditionen der späten 70er/frühen 80er, so gehen Pet Genius zurück bis in die 60er. Ein hedonistisches Unterfangen. In den teilweise skizzenhaft dahin gerockten Songs vermischt sich Garagenblues mit altmodischen, psychedelischen Momenten und crunchigen Cave-In-Grooves. Wohin das alles führen soll, spielt prinzipiell überhaupt keine Rolle. Der Spaß, tolldreiste Ideen in Songs zu meißeln und das melodieverliebte Hirn dadurch zu erheitern, steht hier im Vordergrund. Wie man es von der kreativen Bostoner Klitsche gewohnt ist, sind sowohl Sound, Gesang und instrumentale Leistung bestimmt von ungestümem Talent und schier unbändiger Spielfreude. Das weirde „Chromatic Blues“ scheppert fast QOTSA-haft durch den Proberaum. „Walls Of Etiquette“ klingt, als würden die frühen Kinks auf einem Meskalintrip in der Wüste hängen bleiben. Das eröffnende „Doomsday“ bringt all den fein gesponnenen Wahnsinn wunderbar auf den Punkt. Der süße Gesang, teilweise im Falsett, wird aufgebrochen von scheppernden Drums und walzenden Gitarren. Ganz ähnlich ist das bei „Man Of The Mountain“. Das harmlose Äußere des akustischen Folk ist nur eine Fassade, das bloße Gerüst für ein Killerriff. Das grätscht immer wieder dazwischen wie Chuck Norris mit seinem Roundhousekick in eine Bande Kung-Fu-Halunken. All das passiert übrigens in unter 30 Minuten. Was ist mit diesem Brodsky bloß los?