Zu seinem zehnjährigen Bestehen veröffentlicht das österreichische Duo Julian Pajzs und Valentin Schuster erneut ein Konzeptalbum. Diskutierten sie auf “Lizards“ 2017 noch über Verschwörungsmythen, dringen sie nun in unergründete Sphären des Weltraums vor. Dabei beschäftigen sich die ausgebildeten Jazzmusiker noch stärker mit kniffligem Math-Rock. Während der Opener “Vermin” noch von eingängig-monotonen Riffs geprägt ist, nimmt die Vielschichtigkeit im weiteren Verlauf zu. Polyrhythmik und ungerade Takte gehören nun zum Programm. Furiose Gitarrenriffs untermalen die Weiten des spacigen Sounds. Es bleibt kaum Zeit für einprägsame Melodien, denn schon im nächsten Takt und mit neuem Tempo beweisen PeroPero ihr anspruchsvolles Verständnis von Musik. Schlagzeug wie Gitarrenspiel variieren dabei fehlerfrei zwischen Tempowechseln und einem aggressiven Klang. Retro-Synthie-Sprenkel lockern die tief verzerrte Gitarre auf, und Pajzs wechselt lässig zwischen apokalyptischem Gesang und recht irdischen Angstzuständen hin und her. In Songs wie “The Rip” und “Moria” prophezeit er dabei die Regentschaft eines „galaxy overlords“, ehe die „useless carbon-based lifeforms“ satirisch gedemütigt werden. Eine furiose und komplexe Reise zwischen Distorsion und unendlichen Weiten.
Das steckt drin: The Hirsch Effekt, Intronaut, The Ocean