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    Patrick Watson
    Close To Paradise

    VÖ: 07.09.2007 | Label: V2/Universal
    Text:
    9 / 12

    Wenn es nahe am Paradies so aufregend ist, will man gar nicht hinein. Große Lieder eines brillanten kanadischen Talents.

    Atmosphäre ist ein oft benutztes Wort, wenn Menschen versuchen, Musik zu beschreiben. Oft genug wirkt sie kalkuliert, ist nur Mittel zum Zweck. Und oft genug meint ein Musiker, ein offener Mollakkord oder ein Streichereinsatz würde reichen. Virtuose Atmosphäre vermittelt sich sehr viel seltener. Sie entwickelt sich vor allem auf Albumlänge, wenn gleich ein Dutzend Lieder gemeinsam einen Kokon um den Hörer spannen, um ihn immer mehr in den Bannstrahl der Musik zu treiben. Es ist sinnlos, ein Extrakt aus diesen Alben zu ziehen; wesentlich gehaltvoller als Kostproben ist der Gang über die gesamte Distanz. „Close To Paradise“ des Kanadiers Patrick Watson ist so eine Platte. Nahe am Paradies also, ein Blick ist erlaubt – in Gestalt feinster Melodien, erleuchtender Momente. Aber knapp vorbei ist auch daneben: Dieser Garten Eden ist Teil eines Rummelplatzes, auf dem es auch halbseidene Gestalten zu sehen gibt und am Schießstand manch ein Herz durchschossen wird. Watson und seine Band verstören ihren Wohlklang dann so sehr, dass man an sofort an Tom Waits denkt. Oder auch an Nick Caves Großtat „The Carny“. Mittendrin droht die Sache fast in Richtung Düsternis zu kippen, doch Watson hält am Ende gleich fünf Lieder bereit, die in Reihe zum schönsten gehören, was es in diesem Jahr zu hören gab. Am Ende gehen die großen Lichter an. Der Rummel ist vorbei, aber Watson hält ein Schild in die Luft: Junge Leute zum Mitreisen gesucht.

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    Wooden Arms

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