Eine große Songwriter-Platte, die eigentlich unter Naturschutz gestellt werden müsste: viel zu selten und vom Aussterben bedroht.
Der vierte Song heißt Jenga” und handelt von dem gleichnamigen Geduldsspiel, bei dem jeder gezogene Holzbaustein den Einsturz eines Turms näher rücken lässt. Und dieses Spiel ist eine gute Metapher für die ganze Platte von Pat MacDonald, der sich als Songwriter für u.a. Aerosmith, Cher, Billy Ray Cyrus und Zucchero einen Namen gemacht hat. Fragil und auf wackeligen Füßen präsentiert MacDonald klassisches Storytelling, verpackt in manchmal heimelige, manchmal wütend-verzweifelte und natürlich auch melancholische Atmosphäre. Dabei droht die sorgfältig errichtete Intensität immer wieder zu kippen. An jeder Ecke lauert der Teufel des Schmocks, die Geißel des Kitsches; und man bekommt vor allem beim ersten Hören mehr als einmal Angst, dass der wackelige Turm in genau diese Richtung kippen könnte. Aber MacDonald hat alles fest im Griff. Ohne jede Selbstgefälligkeit präsentiert er seine Songs und erinnert zuweilen an Mark Lanegan. Die akustische Gitarre wird hier und da verstärkt durch Cello- und Geigensounds, die die Inchtabokatables beisteuerten, und produziert hat John Parish, der bereits Goldfrapp oder PJ Harvey veredelte. Das Ergebnis ist eine wunderbare Platte für die gepflegte Einsamkeit eines lauen Sommerabends.