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    Papa Wheelie
    Live Lycanthropy

    VÖ: 30.06.2003 | Label: Chophouse/SMIS
    Text: Björn Ahrens
    2 / 12

    Jason Newsted kommt via Eigenlabel mit einem ärgerlichen Triple Trash Treat um die Ecke, der eigentlich nur eine Frage offen lässt: How low can he go?

    Das Mitte der 90er mit Devin Townsend (Strapping Young Lad), Andreas Kisser (Sepultura) und Tom Hunting (Exodus) eingeholzte Doppel-Sideproject IR8 vs. Sexoturica klingt jedenfalls trotz großer Namen und durch Newsteds bemühtes Shouting eher nach Not vs. Elend. Würden Crowbar am Morgen nach einer Manowar-Trinkspielchen-Nacht brutalstmöglich bocklos mit Ausschuss-Riffs der frühen Celtic Frost versuchen, den Kater wegzuballern – das Ergebnis würde sich ähnlich anhören, hätte aber mit Sicherheit mehr Drive als der dumpf-monotone IR8-Output. Sexoturica machen die Sache dann auch nicht viel spannender, klauen hier das „Got The Time“-Thema von Joe Jackson (warum da vorher noch keiner drauf gekommen ist…), lassen einen da durch endloses Rumpeldipumpel-Halftime-Geboller langsam wegdämmern, sorgen aber zumindest mit dem Stomper „Dead Soul At Sleep“ für den einzigen ansatzweise hellen Moment des öden Bandbattles.
    Ein Lichtblick, den man auf „Live Lycanthropy“ leider vergeblich sucht. Das aktuelle Oldschool-Punkmetal-Projekt von Jason (Gitarre/Gebell) und seinen Aggronauten hat sich dem ‚wer zweimal nur das gleiche jammt, gehört schon zum Establishment‘-Credo verschrieben: Geprobt oder geplant wird hier aus Prinzip nichts. Und so glänzt das Sponti-Trio eine knappe Stunde lang mit Songwriting der ‚ich spiel das Riff ein paar Takte vor und ihr steigt dann irgendwann ein‘-Güteklasse. Spätestens nach dem siebenminütigen Instrumentalimprovisationsgähner „The Telephone Song“ dürften dann selbst Die-hard-Newsted-Jünger entnervt den nächstgelegenen Bandbunker aufsuchen, um der ortsansässigen MetalliCover-Band den Originalitätspreis zu verleihen.