Panda Bear
Sinister Grift

Mit dem Schlüsselsatz der Platte bekommt man es schon früh zu tun, nämlich im dritten Song, dem mit dem Titel “50mg”. “I’m an actor in a fantasy/ I’m a factor in a fallacy” singt Noah Lennox alias Panda Bear – da kann man sich schon mal am Strohhalm verschlucken. Bis dahin bietet “Sinister Grift” nämlich Musik für den Karibikurlaub, klingt nach Ananas-Cocktail, also alles andere als sinister.
Je länger man im vermeintlichen Paradies verweilt, desto mehr wird einem das Kulissenhafte klar, bis irgendwann der Kater kommt. “Ferry Lady” tanzt noch zwischen den Kirschblüten, bei “Left In The Cold” geht es bereits abwärts. Zentrales Stück ist die folgende “Elegy For Noah Lou”, offenbar einem verstorbenen Kind gewidmet. Da fällt dann alles ab von Panda Bear, verwandelt sich der ganze Hipster-Eklektizismus in ein Trauertal, das mit sehr gemäßigten Schritten durchmessen werden will.
Der Song ist einer der besten, den Lennox je geschrieben hat, der dargebotene Ernst lässt den Rest des Albums im Vergleich nahezu frivol erscheinen. Und gleich viel weniger dringlich und kommunikativ. Richtig persönliche Texte zu schreiben, hätte er sich schon vor einer ganzen Weile abgewöhnt, sagt Panda Bear, dabei ist das durchaus eine Stärke des Sängers gewesen. Ein Schauspieler in einer selbstgebauten Phantasie kann er ja trotzdem bleiben.
Das steckt drin: Beach Boys, Grizzly Bear, Yeasayer
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