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    Ours
    Precious

    VÖ: 12.11.2002 | Label: Dreamworks/UMIS
    Text:
    11 / 12

    Alternativen mit mächtig viel Tiefgang: Ours wagen sich an Gitarrenrock-Dramen irgendwo zwischen The Cure und Jane’s Addiction.

    Er wird zerbrechen! Er wird zerbrechen! Er wird zerbrechen! Er wird zerbrechen! Er wird zerbrechen! Er wird zerbrechen! Manchmal muss man sich wiederholen, um gehört zu werden. Satte sechs Mal schreit Ours-Sänger Jimmy Gnecco in der eigentlich dezenten Ballade „Broken“ unvermittelt und immer lauter „He’ll break!“, bis er die Songstruktur gesprengt hat. Es gibt Momente auf „Precious“, da kann Gnecco nicht anders. Da schert er sich einen Dreck um die liebevolle Musik, mit der seine Band konventionellem Alternative-Rock die Tiefe zurückgibt. Da verlässt er seine genial eingängigen Gesangslinien, da wird er fast theatralisch in seinem Leid. Das, was Gnecco zerreißt, ist nichts Neues. Er wiederholt sich nämlich nicht nur selbst, sondern auch die klassischen Motive emotionaler Rockmusik: Liebe, Schmerz und das Leid der bloßen Existenz. Aber sein Charisma lässt Ours so tief wirken wie schreiendes Karminrot: schillernd und doch dunkel, überlaufend vor Liebe und fast erdrückend mit seiner emotionalen Transparenz. „Broken“ ist nur einer der elf umwerfenden Songs, die sich um das Velvet Underground-Cover „Femme Fatale“ scharen, welches zurecht Herzstück der Platte ist. Denn es passt zu dieser Band wie das Salz auf die inneren Wunden der Musiker. Ours verursachen mit eigentlich konservativer Gitarrenmusik irgendwo zwischen The Cure und Jane’s Addiction einen fast alarmierenden Emotionsstrudel. „The sky was screaming, I lost you!“ – mit diesen Worten beginnt (!) Gnecco die Platte. Eine Frage lässt einen nicht los: Wie kommt es, dass so zeitlos schöne Musik hier lediglich als Import erhältlich ist? Deutschland, du machst mir Angst. Ours, du nimmst sie mir.